Übergabe geglückt | Holz-Hauff in der vierten Generation

Generationswechsel bei Holz-Hauff in Leingarten

Next Generation | Generationswechsel bei Hauff

Die Unternehmensnachfolge ist eine der größten Herausforderungen für den Mittelstand. Laut einer Studie der Commerzbank steht in den nächsten fünf Jahren bei 33 Prozent der mittelständischen Unternehmen in BadenWürttemberg ein Generationswechsel an. Das Problem: Viele Firmeninhaber verdrängen das Thema, weil sie nicht aufhören wollen.

Zu dieser Spezies gehört Werner Hauff nicht. „Mit 60 Jahren hat man den Zenit als Unternehmer überschritten“, sagt der 61-jährige Seniorchef des Leingartener Familienunternehmens Holz-Hauff. Hauff, der die Firma in dritter Generation führt, hat mit Mitte 50 erkannt, wie wichtig es ist, die Nachfolge rechtzeitig zu regeln. „Ich habe gemerkt, dass es immer mehr wird“, berichtet der Geschäftsführer. Wichtige Zukunftsthemen wie beispielsweise die Forcierung des Online-Handels oder die fortschreitende Vernetzung in der Geschäftswelt könne er nicht mehr alleine bewältigen, sagt der Vollblutunternehmer.

Deshalb hat er gemeinsam mit seinen Söhnen Fabian und Sebastian und dem IHK-Nachfolgeexperten Jürgen Becker die Unternehmensübergabe geregelt. Ende vergangenen Jahres waren sich alle Beteiligten darüber einig, wie sich das Familienunternehmen zukunftsfähig aufstellen kann.
Die Söhne Fabian und Sebastian Hauff tragen nun als Geschäftsführer die Verantwortung, Werner Hauff wird ab 2018 wie seine Schwester Gerda Werner als Prokurist im Unternehmen tätig sein. Für den Seniorchef ist es ein Glücksfall, dass zwei seiner drei Söhne die Firma weiterführen.

„Ich habe sie nie gedrängt, sondern immer gesagt, dass sie sich Zeit lassen sollen“, versichert er.

Der 31-jährige Fabian Hauff ist nach dem Studium der Holzbetriebswirtschaftslehre und einer ersten externen beruflichen Station
im April 2013 ins Unternehmen eingestiegen – zunächst als Prokurist.
Seit Juli dieses Jahres kümmert er sich als Geschäftsführer vor allem um die Bereiche Lager, Logistik, Bearbeitung und IT. Sein vier Jahre älterer Bruder Sebastian hat ebenfalls Betriebswirtschaftslehre studiert und bei einer regionalen Solarfirma sowie bei einem Schweizer IT-Unternehmen gearbeitet, bevor es ihn zurück nach Leingarten zog. Er ist im Juli dieses Jahres in die Geschäftsführung eingetreten, wo er die Bereiche Verkauf, Einkauf, Marketing und Personal verantwortet.

Wichtig war der Familie, dass der Übergang fließend und ohne Friktionen vor sich geht. Das scheint gelungen zu sein, das Verhältnis zwischen der dritten und vierten Generation bei Holz-Hauff ist überaus harmonisch. „Ich habe den Jungs versprochen, dass ich keine Kommentare zu ihren Entscheidungen abgebe“, betont Werner Hauff. Die Söhne wissen freilich um den Erfahrungsschatz des Vaters, der ein wichtiger Ratgeber bleiben wird.

Auf der anderen Seite möchten die Söhne ihrem Vater nun jene Freiheiten ermöglichen, die er als Geschäftsführer nicht hatte. „Er kann sich raussuchen, was und wann er arbeitet“, verspricht Fabian Hauff. Zwar will Werner Hauff künftig öfter mit seiner Frau in Urlaub fahren. Doch ob er in seinem geliebten Unternehmen wirklich nennenswert kürzer tritt, wird sich zeigen. „Ich freue mich, wenn ich nur noch einen Acht-Stunden-Tag habe“, blickt Werner Hauff schon mal voraus.

Redakteur Jürgen Paul Heilbronner Stimme